Starthilfe rund um das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG): Am 18. Oktober 2019 haben wir gemeinsam mit der Gesundheitswirtschaft Hamburg und dem Bundesverband Internetmedizin unser erstes Praxisevent rund um das Digitale-Versorgung-Gesetz veranstaltet. Das neue Gesetz soll ab 2020 digitale Gesundheitsanwendungen (DiGa) auf den ersten Gesundheitsmarkt bringen und es ermöglichen, dass Apps vom Arzt verschrieben und von den Krankenkassen erstattet werden. Anlass zur Diskussion gab die am vorherigen Tag stattgefundene Anhörung im Gesundheitsausschuss des Bundestags, bei der die Spitzenverbände Verbesserungsbedarf an einigen Stellen äußerten. Auf dem Praxisevent in Hamburg wurde daraufhin die aktuelle Stimmungslage von Start-ups in Hamburg herausgearbeitet: Es zeigte sich, dass das DVG als Chance wahrgenommen wird, aber zugleich auch viel Unsicherheit besteht.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand für uns die Frage, wie Start-ups erfolgreich in den 1. Gesundheitsmarkt starten können. Anhand von Impulsen und zwei Workshops gaben Experten aus den Bereichen Kommunikation, Recht und Smartpraxis Einblicke und Tipps für die strategische Vorarbeit rund um das DVG.
Dr. Stephan Rohde vom Digital Health Hub Hamburg stellte einleitend die aktuellen Ergebnisse zum Gesundheitsstandort vor. Diese belegen die überdurchschnittliche Dynamik von E-Health in der Hansestadt mit einer Bruttowertschöpfung von 183 Mio. Euro und 2.000 Erwerbstätigen im Jahr 2017. Dr. Rohde zeigte sich begeistert vom Netzwerkcharakter der Veranstaltung: „Die Nutzung der Digitalisierung für eine verbesserte Gesundheitsversorgung gelingt gemeinsam. Durch unsere Netzwerkarbeit unterstützen wir die Akteure der Hamburger Gesundheitswirtschaft bei der Erschließung der Potenziale, die sich durch das DVG eröffnen.“
Was es braucht, um erfolgreich in den Gesundheitsmarkt zu starten, konnten die Teilnehmer bei den Workshops lernen: „Bekanntheit und Vertrauen legen den Grundstein für die Marktdurchdringung“, so Christiane Harders, die bei uns als Beraterin E-Health-Unternehmen betreut und im ersten Workshop die Relevanz von Kommunikation beim Einstieg in den ersten Gesundheitsmarkt vorstellte.
Friedrich Gottberg, Anwalt bei Vorberg Law und Philip Kopf, CEO von QuR.digital gaben einen Überblick über die Herausforderungen rund um die CE-Zertifizierung und die medizinische Zweckbestimmung einer DiGa. Das Learning für die Teilnehmer hier: „Ohne CE kein DVG“.
Abschließend sprach Frank Stratmann, Vorstand Bundesverband Internetmedizin, zum Thema „Smart Praxis – Wie überzeugt der Anbieter einer DiGa den Arzt?. Sein Fazit: „Das DVG verändert die Verhältnisse zwischen Ärzten und ihren Patienten. Das wandelt die Beziehungen, in denen Gesundheit gelingt.“
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Als Erkenntnis des Tages zeigte sich: Das DVG wird positiv aufgenommen, ist aber kein Selbstläufer für Erfolg. Die meisten Start-ups aus dem E-Health-Bereich sehen das neue Gesetz zwar als Wachstumsbeschleuniger, aber erkennen zugleich, dass bis zu dessen Inkrafttreten ab 2020 noch viel Gesprächs- und Netzwerkbedarf besteht. Der Weg in die Erstattung ist dabei nicht einheitlich vorgezeichnet – nur mit einer individuellen Strategie kann die Umsetzung neuer digitaler Gesundheitsanwendungen auch gelingen.
Am Ende der Veranstaltung blieb noch Zeit zum Netzwerken, um in entspannter Atmosphäre die Erkenntnisse des Vormittags zu teilen und neue Kontakte aus der Gesundheitsbranche zu knüpfen.