Unsere Kompetenz

Roboter im Gesundheitswesen

Vor wenigen Jahren waren Roboter in der medizinischen Versorgungsrealität noch Science-Fiction – heute sind sie bereits Teil unseres Alltags. Aber was können die Helferlein wirklich und welche Technik verbirgt sich dahinter?

Die Robotik (auch Robotertechnik) befasst sich mit der Entwicklung und Steuerung von Robotern. Dabei vereint Sie Themengebiete wie die Sensorik, Mechanik und künstliche Intelligenz. Die Helfer-Maschinen findet man in verschiedenen Formen und Branchen. Im Gesundheitswesen haben sie einen klaren Auftrag: uns Menschen das Leben erleichtern.

Roboter in der Medizin

Neue Technologien wie die Robotik können im Gesundheitswesen dazu beitragen, Versorgungs- und Finanzierungslücken zu schließen. Darüber hinaus können Roboter durch erhöhte Effizienz und Effektivität eine Über-, Unter- und Fehlversorgung abbauen und Patienten zu mehr Selbstständigkeit verhelfen. Doch wie stehen die Patienten dazu?

Würden Sie einen Roboter-Doktor konsultieren, seiner Diagnose und Behandlung vertrauen oder sich vielleicht sogar von ihm operieren lassen? Genau diese Bereitschaft untersuchte PwC bereits 2017 in der Studie „Vertrauen in den „Robo-Doktor“ – Wie künstliche Intelligenz und Robotik die Medizin verändern“. Die Ergebnisse sind spannend: Bereits 41 Prozent der über 2.000 Befragten können sich vorstellen im Krankheitsfall von einem Roboter behandelt zu werden. Nur 25 Prozent lehnen die Idee des „Robo-Doktors“ grundsätzlich ab.

Eine aktuelle Studie der Universitätsmedizin Halle (Saale) untersuchte die Akzeptanz eines sprechenden Roboters als Informationsgeber vor einer Kernspin-Untersuchung (MRT) im Vergleich zur Aufklärung durch ein Tablet. Dabei zeigte sich: Mehr als drei Viertel der Teilnehmer erklärten, dass sie die Informationen des Roboters verstanden und sich in der Situation wohl gefühlt hätten. 

2018 hat die EU 16 Mio. Euro in die Plattform DIH Hero investiert. Ziel ist es mithilfe dieser Plattform Unternehmen, Forschungsinstitute und Investoren zu vernetzen. So soll die Zusammenarbeit erleichtert werden und Innovationsprojekte in der Robotik schneller vorangetrieben werden können. Noch bis Frühjahr 2021 können sich hier KMUs in sogenannten „open calls“ auf ein Funding bewerben.

Ist der Einsatz von Robotern ethisch unbedenklich?

Zuletzt veröffentlichte der Ethikrat am 10. März 2020 seine Stellungnahme zu den „Chancen für die Pflege durch die verantwortliche Nutzen von Robotik“. Darin kommt das Gremium zu dem Schluss, dass Pflegeroboter einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung sowohl der Lebensqualität von Pflegebedürftigen als auch der Arbeitsqualität des Pflegepersonals haben können. Der Rat weist jedoch ausdrücklich darauf hin, dass keine zwischenmenschlichen Beziehungen ersetzt werden können und sollen und das Personal im Umgang mit den Robotern geschult werden muss.

Anwendungsgebiete der Robotik im Gesundheitswesen

Die Anwendungsbeispiele von Robotern im medizinischen Bereich sind so vielfältig wie die Gesundheitsbranche selbst.

Operationsroboter

Das erste deutsche robotische Operationssystem avatera bekam 2019 seine CE-Zertifizierung. Die avateramedical GmbH möchte Patienten und Ärzten damit den Zugang zu minimal-invasiver, robotisch-assistierter Chirurgie ermöglichen und setzt auf das Qualitätssiegel „made in Germany“.

Pflegeroboter

Deutlich vielfältiger ist der Einsatz von Robotern in der Pflege. Es gibt Pflegeroboter wie Pepper, der als humanoider Roboter mit Pflegebedürftigen kommuniziert und ihnen den Alltag erleichtert. So können beispielsweise Senioren länger zuhause wohnen bleiben und Angehörige können sicherstellen, dass bei ihren Lieben alles in Ordnung ist.

Auch Medisana hat einen Roboter für zuhause entwickelt: The Home Care Robot. Auch er soll den Alltag einfacher, sicherer und bequemer machen und ist mit der Gesundheitsapp VitaDock+ sowie einer Notfallvorrichtung ausgestattet.

Darüber hinaus können maschinelle Helfer auch auf die emotionalen Bedürfnisse von Menschen eingehen, wie die in Japan entwickelte Robbe Paro. Sie überträgt die Vorteile einer Tiertherapie in die Umgebung von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Die Robbe wurde dafür mit einer KI versehen und lernt unter anderem ihren eigenen Namen und welches Verhalten ihr Besitzer am liebsten an ihr mag.

Das Münchner Start-up Reactive Robotics nutzt intelligente Assistenz-Robotik zur Frühmobilisierung von Intensivpatienten. Hinter ihrer VEMO Therapie verbirgt sich ein Roboter-Bett, das stufenlos vertikal einstellbar ist und eine robotergestützte Beinbewegungstherapie ermöglicht. Die Frühmobilisierung hat sich als wertvoll für die Genesung von Intensivpatienten erwiesen. Mit dieser Lösung werden sowohl das Pflegepersonal zeitlich und körperlich entlastet, als auch eine verbesserte Therapie für die Patienten sichergestellt. Hier können Sie das Interview mit Gründer Alexander König im E-Health-Pioneers Podcast anhören.

Rehabilitationsroboter

Einen Schritt weiter in der Rehabilitation findet man Exoskelette. Dabei handelt es sich gewissermaßen um den „Roboter zum Anziehen“. Diese Geräte entlasten ihre Träger und unterstützen vor allem in der Reha das Erlernen von Bewegungsabläufen. Das Projekt Recupera REHA des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) entwickelte bis Anfang 2018 ein mobiles Ganzkörper-Exoskelett und ein eigenständiges aktives Teilsystem für die Rehabilitation von neurologisch Erkrankten.

Serviceroboter

Bislang konnten sich Serviceroboter in Deutschland kaum durchsetzen. Nun hat sich InSystems Automation etwas überlegt und aus der Not eine Tugend gemacht: Ihr eigentliches Produkt, ein Serviceroboter zur Essensausgabe in Krankenhäusern, fand kaum Anklang. Doch die Coronakrise bot eine Chance, auf die sie gewartet haben. So hat das Unternehmen auf Basis der bestehenden Plattform einen marktreifen Desinfektionsroboter für Krankenhäuser entwickelt, der laut eigenen Angaben bereits dreistellige Anfragezahlen verzeichnet.

Warum Roboter im Gesundheitswesen gute PR brauchen

Die MedTech Branche verfügt über eine überdurchschnittlich hohe Innovationskraft. Bei Patenten und dem Welthandelsanteil in der Medizintechnologie liegt Deutschland auf Platz 2 hinter den USA. (Quelle: Branchenbericht MedTech des Bundesverband für Medizintechnologie, November 2021) Das größte Potenzial der digitalen Technologien sehen die BVMed-Unternehmen bei der elektronischen Kommunikation, gefolgt vom 3D-Druck, Big-Data-Anwendungen und der Robotik und Sensorik.

Roboter spielen eine wesentliche Rolle in der Digitalisierung der Medizin. Dieses Momentum sollten Hersteller der Technologien und digitalen Anwendungen nutzen, um auf Ihre Unternehmen und Produkte aufmerksam zu machen. PR hilft sowohl etablierten Unternehmen als auch Start-ups im MedTech-Markt, über ihre neuen Technologien aufzuklären und schafft einen Kommunikationskanal zu Entscheidern und potenziellen Kunden.

Wie die Roboter-Doktor-Studie von PwC gezeigt hat: Mehr als die Hälfte der Menschen ist noch nicht davon überzeugt, sich von einem Roboter behandeln zu lassen. Diese Skepsis rührt häufig aus fehlender Information und Wissen. Kurz gesagt: Robotik braucht Aufklärungsarbeit und muss das Vertrauen der Menschen gewinnen. Und genau das kann PR leisten.